La Rondonnée des Lavandes – Eine “RTF” in Frankreich

In Frankreich gibt es ein System von organisierten Radtouren, welches dem der deutschen RTF verblüffend ähnlich ist. Unter dem Dach der Fédération Francaise de Cyclotourisme bieten die Vereine der Fédération in ganz Frankreich eine Vielzahl von Fahrten an, die sowohl Vereinsmitgliedern als auch Nicht-Mitgliedern offen stehen. Die meisten Veranstaltungen sind für (Straßen)Rennräder, es gibt aber auch welche für Mountainbikes, die unseren CTFs entsprechen.

Da die Touren normalerweise durch die schönen Ecken der Region führen, ist eine „Rondonnée“ eine sehr gute Möglichkeit, eine schöne Tour in Frankreich zu machen. Einen Überblick der geplanten Touren kann man auf der Seite der Fédération finden (https://veloenfrance.fr/ffvelo/calendrier-randonnees).

Ich habe meine erste Rondonnée Anfang Juli in der Provence gemacht. Der in Sault beheimatete Verein ‘Vélo Club Saltésien’ bot die „Route de la Lavande“ an. Drei Streckenlängen standen zur Auswahl, eine 40km-, eine 69km- und eine 106km-Tour. Startort war Sault, welches am Fuße des Ventoux-Massifs inmitten des Lavendelanbaugebiets liegt. Von 7:00 bis 9:30 Uhr hatte man die Möglichkeit, sich zum Start anzumelden. Die Teilnahmegebühr betrug 4€ für Mitglieder und 7€ für Nicht-Mitglieder. Bei der Meldung bekam man einen Streckenplan in die Hand gedrückt, mit dem man sich während der Fahrt orientieren konnte. Der GPS-Track wurde aber auch frühzeitig im Internet zur Verfügung gestellt, so dass ein Abfahren der Strecke mit Hilfe des Fahrradnavis möglich war. Aufgrund des langen Startzeitraums verteilten sich die Teilnehmer auf der Strecke ganz gut. Auch wenn es unterwegs zu Zusammenschlüssen gekommen ist, große Gruppen habe ich unterwegs bei dieser Tour nicht gesehen. Diese Tour gestaltete sich für mich und andere dann zu einer echten Radwanderung. Die tolle Landschaft bei bestem Radwetter bot immer wieder beeindruckende Aussichten und so manches Mal musste man einfach anhalten, um die Eindrücke auf zu nehmen. Unterwegs gab es zwei Verpflegungsstellen, an denen man Getränke und einen „Imbiss“ in Form von Obst, Keksen, Baguette mit Wurst und Käse etc. bekam. Eine weitere Verpflegung gab es im Ziel.

Die Strecke verlief hauptsächlich über Nebenstraßen und man wurde kaum durch Autoverkehr gestört. So konnte man die Anstiege zu den Cols und noch besser die Abfahrten in aller Ruhe angehen. Das Terrain entsprach in etwa einem Mittelgebirge mit zahlreichen Anstiegen, die durchweg wunderbar mit Infotafeln bestückt war. Man war also immer bestens darüber informiert, welche Steigung man zu erwarten hatte und wie lange es noch dauern würde.

Start in Sault, direkt vor der Mairie
Die Schlucht Gorge du Toulourenc
Verpflegungsstelle
Wein darf hier natürlich nicht fehlen
Zielverpflegung

Und hier gibt es noch ein paar weitere Bilder.

Kontakt: michael.ruehlemann@brcsemper1925.de